Was kann man an einem sonnigen Sonntag bei gut 30 Grad so schönes machen? Wenn einem nichts besonderes einfällt, dann fährt man eben zu den Hessischen Meisterschaften nach Eschborn und läuft mal eben einen Halbmarathon.
Unsere Oldies der AK M50-M60 gingen mit 8 Mann auf die Reise nach Südhessen. Einige schon am Samstag und haben bei einem leckeren Bierchen und Pizza eine perfekte Vorbereitung für einen Halbmarathon absolviert, während Rainer und Patrick sich Sonntagmorgen um 04:30 auf den Weg machten. Der Start war zwar schon um 08:30 Uhr, aber die Sonne hatte den Plan uns Läufern da schon mit fast 30 Grad zu beglücken. Nachdem man noch gutgelaunt vor dem Start ein paar Fotos gemacht hat, wurde es so langsam ernst.
Und wer gedacht hätte, das bei Hessischen Meisterschaften die Strecke flach und einfach sein würde, der hat sich wirklich getäuscht. Kurze knackige Anstiege wechselten sich mit schnellen und teils bergab Passagen ab. Dies forderte unseren Athleten doch alles ab.
Am besten mit den Bedingungen kam Claudio Pazzi und Christof Landau zurecht. Beide lieferten ein tolles Rennen ab und liefen mit 1:41 und 1:47 auf ganz starken Plätzen 7 und 8 in der M55 ein.
Martin Jünemann lief ebenfalls ein bärenstarkes Rennen und erreichte mit 1:48 und nach völliger Erschöpfung einen starken Platz 13. Bei den Zeiten und Platzierungen sieht man allerdings auch wie stark die Altersklassen M50 und M55 besetzt waren. Das warn auch die am stärksten in Qualität und Quantität besetzten Altersklassen bei den Hessischen Meisterschaften in diesem Jahr.
Stefan Langenkamp lief im Schlepptau und im Windschatten von Martin ein taktisch ganz cleveres Rennen und am Ende war er selbst überrascht von seiner Leistung. Seine Zeit von 1:50 war auch somit für ihn persönliche Bestzeit. Aber er hatte ja auch familiären Druck auszuhalten.
Er musste seinen beiden erfolgreichen Söhnen beweisen, das auch er ein ausgezeichneter Läufer ist und bei Meisterschaften Erfolge feiern kann. Das hat er eindrucksvoll bewiesen.
Unser Fremdenführer und im südhessischen beheimateten Andreas Löwe komplettierte die M55 Crew. Nach gesundheitlichen Problemen im Vorfeld, erwartete er keine besondere Zeit an diesem Tag. Aber das selbstgesteckte Ziel von unter 2 Stunden konnte er locker erreichen. Mit 1:56 und Platz 11 war er voll zufrieden.
Abgerundet hat Patrick Müller den tollen Mannschaftserfolg. In der Klasse Ü100 war er eindeutig der schnellste, und damit ist nicht eine Altersklasse gemeint. Eigentlich nur als Ersatzmann mit nach Frankfurt gefahren, musste er doch nach Kilometer 13 feststellen, das er noch wichtig für die Mannschaftswertung werden sollte, denn da stand Rainer Lipphardt am Streckenrand und ist ausgestiegen. Die Hitze und das Tempo haben Rainer an diesem Tag einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber genau die richtige Entscheidung. Gesundheit geht immer vor. Das sollte Vorbild für alle sein, die sich mit übermäßigen Ehrgeiz zu viel zumuten.
So konnte wir in der Mannschaftswertung M50/M55 einen tollen 3 Platz mit Claudio, Christof und Martin feiern. Das Team 2 mit Stefan, Andreas und Patrick erreichte Platz 4.
An diesem Wochenende war Zbyslaw Kannchen nicht nur unser Alterspräsident, sondern auch lieferte er eine überzeugende Vorstellung ab. In der AK M65 und einer Zeit von 2:04 wurde er trotz zwischenzeitlicher Probleme toller Vierter. So mancher Jungspund schaut da doch ein wenig neidisch, was er da abgeliefert hat. Respekt.
Wie hat es Andreas so schön formuliert? „Wir sind schon ein geiles Team. Schnell kann ja jeder… aber ein geiles Team nur die wenigsten.“ Und das waren wir. Wir haben einen tollen Tag als Mannschaft gehabt, wo jeder alles , teils auch zu viel gegeben hat. Alles fürs Team und 100%. So macht Laufsport Spaß.
Wir haben uns auch entschlossen, sowas in Zukunft zu wiederholen. Denn mit der Teilnahme an den Hessischen Meisterschaften haben wir uns als Team doch was richtig tolles einfallen lassen.
Ein besonderer Dank geht zum Ausrichter des Eschathlon, der ja auch die Hessischen Meisterschaften ausgerichtet hat. Nicht nur das wir nur auf freundliche und hilfsbereite Menschen getroffen sind, auch die Organisation und die Streckenbetreuung war vorbildlich. Man findet, auch wenn man noch so kritisch sein will, gar keine Ansatzpunkte für Kritik.
Das Laufteam gratuliert allen Oldies zu Ihrem tollen Leistungen. Auch wenn man nicht immer ganz oben auf dem Treppchen steht, wurde das Laufteam Kassel toll in Südhessen vertreten.
Bericht: Patrick Müller
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