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Berglauf-WM: Nina Voelckel mit Team auf Rang 5

Vor etwas über einem Monat erfüllte sich für Nina Voelckel mit der Nominierung für die Berglauf- und Trailrunning-Weltmeisterschaften (World Mountain and Trail Running Championships) in Innsbruck und im Stubaital ein Kindheitstraum. Vom 7. bis zum 10. Juni war es nun soweit.


Die World Mountain and Trail Running Championships (WMTRC) wurden erst zum zweiten Mal in der gebotenen Form ausgetragen. Zuvor gab es einzelne Weltmeisterschaften im Berg-, Trail- und Ultratraillauf. Nachdem sich aber die zuständigen Fachverbänden WMRA, ITRA und IAU mit Unterstützung des Weltleichtathletikverbandes World Athletics (WA) zusammengetan hatten, sollten 2021 erstmals gemeinsame Weltmeisterschaften stattfinden. Diese wurden pandemiebedingt auf den November 2022 verschoben (Austragungsort Chiang Mai in Thailand), sodass nun nach sieben Monat schon wieder neue Weltmeister gesucht wurden.


Zum Programm der WMTRC gehörten die Trailläufe am zweiten und dritten Tag zwischen Neustift im Stubaital und Innsbruck, wobei die Teilnehmer sich in den Formaten Short Trail (45,2 km; 3132 positive Höhenmeter und 2719 negative Höhenmeter) bzw. Long Trail (86,9 km; 6500 positive Höhenmeter und 6920 negative Höhenmeter) maßen. Bereits am ersten Tag fand der Vertical statt, ein Rennen mit 1020 Höhenmetern auf 7,1 Kilometer vom Start in Neustift aus hinauf zur Elferhütte in den Stubaier Alpen. Aus Kasseler Sicht hatte hier Laura Hottenrott (PSV Grün-Weiß), mit der Nina vor Ort ein Zimmer teilte und im Vorfeld häufig miteinander trainierte, bereits mit Rang 4 für ein herausragendes Ergebnis gesorgt.


Nina wurde derweil für den sogenannten Mountain Classic nominiert. Dieses auch als „up and down“ bekannte Format kombiniert bergauf- und bergablaufen auf einer kürzeren Distanz als bei den Trail-Wettkämpfen. Im Rahmen der WM bestand dieses Rennen aus zwei größtenteils identischen, je 7,5 Kilometer langen Runden mit Start im Zentrum Innsbrucks. Die Athleten wurden auf einer abwechslungsreichen Strecke aus der Stadt hinaus in die schmalen und wurzeligen Trails der Nordkette geführt und liefen nach etwa 375 bewältigten Höhenmetern bergab wieder zurück in die Altstadt. Als Highlight gehörte vor dem Wahrzeichen Innsbrucks, dem Goldenen Dachl, ein künstlich angelegter Citytrail zum Kurs. In der Stadt erinnerten die Bilder teils dennoch an einen Straßenlauf, was sich auch in einem Asphaltanteil von über einem Drittel der Distanz niederschlug.

Nina hatte zuvor noch keine Erfahrungen mit derartigen Streckenprofilen und sich in der Kasseler Heimat so gut es ging auf die Herausforderung vorbereitet. Nach der Anreise gemeinsam mit dem deutschen Team und der Eröffnungsfeier am Tag vor den ersten Rennen folgte am Schlusstag der WM schließlich auch der Start zum Mountain Classic. Bald nach dem Startschuss setzte sich die spätere Siegerin Grayson Murphy (USA) an die Spitze, sodass auch Nina von Beginn an ein hohes Tempo lief. Im Rennverlauf spielte sie besonders bergauf und im flachen Mittelteil ihre Stärken aus, verlor aber jeweils bergab Zeit auf ihre erfahreneren Mitläuferinnen. So gelang es ihr zwar nicht ganz, den Top-30-Rang zu halten, auf den sie zu Beginn lag und den sie sich im ersten Abschnitt der zweiten Runde zurückeroberte, erreichte aber nach schließlich 1:14:02 Stunden das Ziel immer noch auf den achtbaren 37. Platz bei 99 Teilnehmerinnen.


In der Teamwertung der drei besten Starterinnen je Nation bedeutete dies Platz 5 von 22 gewerteten Nationen gemeinsam mit Doppelstarterin Domenika Mayer, die nach Rang 7 im Vertical diesmal 5. wurde, und der 19.-Platzierten Hanna Gröber. Besser waren nur Kenia, das Vereinigte Königsreich, Frankreich und die Vereinigten Staaten. Das deutsche Quartett komplettierte Laura Hampel auf Platz 47.

Nina sprach im Nachhinein von dem härtesten Rennen, welches sie je gelaufen ist. Besonders die Passagen berghoch empfand sie als sehr fordernd, genauso aber auch die technischen Passagen bergab. Da sie – auch ausweislich der Pulsmessung ihrer Uhr – absolut ans Limit gegangen war, war sie mit ihrem ersten Auftritt bei einer Weltmeisterschaft insgesamt sehr zufrieden.


Der Wettkampf kann sich noch einmal im Relive der viel gelobten Übertragung angeschaut werden. Der Startschuss erfolgt bei ca. 4:14:20:


Die Teilnahme bei den Weltmeisterschaften markiert einen vorläufigen Höhepunkt in Ninas Laufkarriere, nachdem es bei ihr in den letzten Jahren nicht immer voranging. Denn in den Jahren 2019 und 2020 steigerte sie sich zwar über 10 Kilometer von über 40 Minuten bis auf 36:05 Minuten, wurden in der Folgezeit aber immer wieder durch Verletzungen ausgebremst. Erst dieses Jahr gelang nach konstantem Training über einen längeren Zeitraum der Durchbruch, spätestens mit dem Lauf zu 34:33 Minuten am Ostersamstag in Paderborn. Danach ging es Schlag auf Schlag mit Platz 2 bei der Berglauf-DM und der darauffolgenden Nominierung für die Weltmeisterschaften.


Viel Zeit zum durchschnaufen bleibt nun aber nicht: Bereits am Mittwoch läuft Nina für ihren Arbeitgeber bei der JP Morgan Challenge in Frankfurt. Und danach würde sie auf der eher ungeliebten Bahn über 5000 Meter gerne noch die Norm für die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften, die dieses Jahr bekanntlich in Kassel stattfinden, erfüllen.


Vollständige Ergebnisse: https://my.raceresult.com/237839/results

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